Therapie und Prävention für unsere Füße mit dem Black Board

Therapie und Prävention für unsere Füße mit dem Black Board


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Mit je 26 Knochen, etlichen Gelenken und Bändern spielen unsere Füße eine tragende Rolle für die Anatomie des gesamten Körpers. Sie federn unsere Schritte ab, transformieren die Energie effizient und sind verantwortlich für die Stellung des Knies, der Hüfte und der Wirbelsäule. Ausschlaggebend ist ein agiler Mittelfuß, der dafür sorgt, dass sich der Vor- und der Rückfuß gegengleich bewegen lassen.

Als Voraussetzungen gibt es drei wichtige Parameter:

  1. ausreichende Mobilität,
  2. genügend Kraft und
  3. eine gute Koordination.

Nur wenn die Gelenke mobil und die Muskeln flexibel sind, lassen sich die Positionen erreichen, in denen der Fuß seine Funktionen optimal ausüben kann. Ebenso wichtig ist die Kraft, um die Gelenke gegen den Widerstand der Schwerkraft in gewünschte Positionen zu bewegen und sie dort zu kontrollieren. Der dritte Punkt ist die Koordination. Damit Mobilität und Kraft optimal genutzt werden können, müssen die Bewegungen perfekt koordiniert sein.

Ein probates Trainings-Tool für die Füße, bei dem ihr volles Potential gefordert wird und das gleichzeitig mit viel Spaß und Bewegung verbunden ist, ist das sogenannte Black Board.

Die beiden Begründer der komplett auf die Funktionalität der Füße ausgelegten Trainingsmethode sind der Sportwissenschaftler Gregor Stumpf und Physiotherapeut Lars Grandjot. Die Idee für das Black-Board-Konzept entstand während ihrer gemeinsamen Zeit in einer Kölner Praxis für Physiotherapie. Dort wurde ihnen bei der Behandlung von Patienten und Sportlern klar, welche Rolle ein intakter Fuß spielt für die ganzheitliche Rehabilitation von Störungen und Verletzungen des Bewegungs- und Halteapparats.

 

So funktioniert das Black Board Prinzip

Bei der Therapie und der Prävention bietet die Methode ganz neue Ansätze, um Menschen mit langfristigen Muskel- und Gelenkbeschwerden vom Kopf bis zu den Füßen zu helfen. Das Prinzip ist dabei relativ einfach: Indem die Kraft und Beweglichkeit der Füße einschließlich der Fußgelenke, Muskulatur und Halteapparat gezielt gefördert werden, wird auch die koordinative Leistung der Füße und darüber der gesamte Bewegungsapparat des Körpers trainiert und stabilisiert. Die dafür passenden Übungen werden auf einem zweiteiligen Fußboard absolviert – einem Fersenplateau und einem Vorfuß-Plateau. Unter den Plateaus können per Klettverbindung Holzstäbe angebracht werden, die den Stellwinkel der Plateaus verändern, sie fixieren oder eine vertikale bzw. horizontale Rotationsbewegung ermöglichen. Da die Plateaus miteinander verbunden sind, ihr Rotationsverhalten aber individuell eingestellt werden kann, sind gezielte Torsionsübungen möglich. So wird zum Beispiel bei der Fersenmobilisation in statischer Vorfußlage die Ferse nach rechts und links rotiert und – umgekehrt – bei der Vorfußmobilisation der Vorfuß gegen die Ferse bewegt.

Durch die Entkopplung von Ferse und Vorfuß und ihre unabhängige Mobilisation wird die Beweglichkeit des Fußgewölbes entlang der Quer- und der Längsachse trainiert, was einem optimalen Bewegungsablauf beim Gehen, Laufen oder Springen entspricht. Zugleich werden Muskulatur und Bänder im Bereich der Fußgelenke gekräftigt.

Therapeuten und Ärzte nehmen die Arbeit mit dem Black Board gerne an und bestätigten das Konzept. So finden sich auf der Trainings-Website Referenzen unter anderem von Dr. Mellany Galla, Past-Präsidentin der Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie (GFFC e. V.), Frank Offermann, Physiotherapeut und Osteopath beim Deutschen Basketball Bund sowie Dr. Burak Yildirim, Mannschaftsarzt bei Bayer 04 Leverkusen.

 

Fazit

Die große Variabilität des Black Boards ermöglicht es, die Füße ganzheitlich zu trainieren. Aber nur wer die passenden Übungen auswählt, das Board richtig einstellt und die Bewegungen optimal durchführt, wird die gewünschten Resultate erzielen. Es ist daher immer ratsam, dass individuelle Training vorab mit einem Arzt, Physiotherapeuten oder Podologen zu besprechen. Videos mit gezielten Übungen gibt es auf der Trainings-Website blackboard-training.com. Interessierte und Profis haben auch die Möglichkeit, sich in einem zweistufigen Workshop per Online-Kurs zum Pro-Coach Black Board ausbilden zu lassen.

 

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Unsere Autorin

Autorenbild

Melanie Roithner
Podologin, Bad Harzburg
www.podologie.land
www.podologieseminare.de
Bilder: blackboard-training.com