Das Painful Os Peroneum Syndrom (POPS)


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Das "painful os peroneum Syndrom" bezieht sich auf Schmerzen im Bereich des Os peroneum, einem kleinen Knochen an der Außenseite des Fußes. Der Os peroneum ist ein Sesambein, das sich in der Sehne des M. peroneus longus befindet, einem Muskel, der für das Anheben des lateralen Fußrandes und das Strecken der Großzehe zuständig ist.

Das Syndrom tritt auf, wenn der Os peroneum durch Verletzungen, Überlastung oder degenerative Veränderungen gereizt oder beschädigt wird. Dies kann zu Schmerzen im Bereich des äußeren Fußrückens oder an der plantaren Seite des Fußes führen, insbesondere bei Belastung oder bei spezifischen Bewegungen des Fußes.

 

Symptome

  • Schwellung oder Druckempfindlichkeit im Bereich des Os peroneum 
  • Schmerzen beim Abrollen des Fußes oder beim Strecken der Großzehe 

Die Diagnose und Behandlung des painful os peroneum Syndroms erfolgt in der Regel durch einen Orthopäden oder einen Spezialisten für Fuß- und Sprunggelenksprobleme.

 

Diagnose

Neben der klinischen Untersuchung mit Druckschmerz über dem Os peroneum sowie im Verlauf der Muskulus-peroneus-longus-Sehne kann eine Röntgenaufnahme des Fußes das Vorliegen eines Os peroneum nachweisen. Das Os peroneum verursacht in der Regel keine Beschwerden, kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen zu Schmerzen am Außenknöchel führen:

  • Akute traumatische Fraktur des Os peroneum mit Ruptur der langen Peronealsehne und Dislokation der Fragmente 
  • Traumatische wenig dislozierte chronische Fraktur des Os peroneum mit Erhalt der Kontinuität der langen Peronealsehne
  • Chronische Schmerzen bei mehrsegmentalem Os peroneum und Tendosynovialitis der langen Peronealsehne ohne Ruptur
  • Irritation und Druckschmerz durch die tastbare Vorwölbung im Schuhwerk

 

Therapie Konservativ

In den meisten Fällen ist ein konservatives Vorgehen analog der Behandlung der Tendinitis indiziert (Ruhigstellung im Unterschenkelgips oder in der Orthese/VACOped für 4‒6 Wochen). Sollte die konservative Behandlung nicht zielführend sein, wird die operative Therapie empfohlen.

 

Operativ

Bei akuten Os-peroneum-Frakturen mit Ruptur der langen Peronealsehne ist eine operative Versorgung mit Rekonstruktion der Sehne nach Kessler/Krackow unumgänglich, um die erheblichen Funktionseinschränkungen (Plantarflexion des 1. Strahls und Pronation des Fußes) und Folgeschäden zu vermeiden. Bei wenig dislozierter Os-peroneum-Fraktur ist die Entfernung des Os peroneum oder die Primäradaptation der Sehne mit Erhalt des Os peroneum möglich. Bei chronischem POPS z. B. bei einem zu großen Os peroneum mit Reizung und Einklemmung der langen Peronealsehne sind die Entfernung des Os peroneum und die Sehnenrevision indiziert.

 

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung erfolgt für 6 Wochen in einer Unterschenkelorthese (VACOped) mit 15 kg Teilbelastung. Anschließend werden physiotherapeutische Maßnahmen zur Kräftigung der Peronealsehnen verordnet.

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Abb2

Unsere Autorin

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Melanie Roithner   
Podologin, Bad Harzburg   
www.podologie.land   
www.podologieseminare.de